83. Newsletter

Kidical Mass 27.09.2025 © Markus Stadler

mehr Bilder von Markus hier

Liebe Radfreunde und -freundinnen,

herzlichen Dank für die wunderbare Demo am Samstag! Es hat Spaß gemacht und hat geholfen, unser Anliegen wieder sichtbar zu machen. Vielen Dank auch für die zahlreichen Spenden, die es uns ermöglicht haben, unsere Ausgaben zu decken und ein anständiges Dankeschön an die Jazzmusik weiterzugeben! Nochmal Danke! Ich bin berührt. Es tut gut, diesen Rückhalt für unsere Arbeit zu wissen.

Laut Polizei waren es 300 Teilnehmer. Die Demo hat uns richtig Gehör verschafft. Der Bayerische Rundfunk hat ausführlich darüber berichtet.

Einzig die Reaktion des OB trübt die Freude ein wenig, ist aber bezeichnend. Seine Aussage, dass er sich über uns „geärgert“ hat, ist verwunderlich. Wir sind zwar tatsächlich eine „Interessengruppe“, aber schließlich geht es um die Umsetzung eines Stadtratsbeschlusses. 2020 hatten wir noch den Umweltpreis der Stadt erhalten. Wir meinen, die Stadt sollte sich glücklich schätzen, unsere kostenlose Nachhilfe für umweltfreundlichen und gesunden Verkehr in Anspruch nehmen zu können. Wir machen das nicht zuletzt für ein lebenswertes Rosenheim.

Wer noch detailliertere Erwiderungen zu den fragwürdigen Aussagen des OB lesen möchte, kann dies hier tun.

Grüße von Armin Stiegler

Radentscheid Rosenheim

Aussagen des Oberbürgermeisters vom 26.09.2025

Zum Interview des Oberbürgermeisters Andreas März im OVB und im Interview des BR am 26.09.2025 haben wir folgende Anmerkungen („RE“):

OB: Alles, was wir in Rosenheim für den Radverkehr und die Radfahrer getan haben, hätten wir auch ohne den Radentscheid gemacht. Schon alleine deshalb, weil sich die Straßenverkehrsordnung geändert hat, was beispielsweise die Breite von Radwegen und die Sicherheitsabstände angeht.
RE: Die Realität sieht so aus: Immer dann, wenn es eng wird, unterschreitet die Stadt bei der Planung neuer Straßen die Mindestbreiten von Radverkehrs- und Gehwegen sowie auch von Kfz-Spuren, um die gewünschte Anzahl an Kfz-Spuren anbieten zu können. Dabei wird sowohl gegen die Vorgaben des Radentscheids als auch die der geltenden Planungsrichtlinien verstoßen.

OB: Am Brückenberg wurde die Verkehrsführung auch zum Vorteil der Radfahrer verändert.
RE: Es gab hier Verbesserungen, aber an entscheidenden Stellen werden immer noch Radfahrer und Fußgänger auf engem Raum zusammengefasst. Neu angelegte Radwege wurden mit holprigen Betonplatten belegt, obwohl diese als Oberfläche unzulässig sind. Schlechte Bordsteinabsenkungen auf der neu gebauten Mittelinsel werden nicht beseitigt. Markierungen und Signalisierung für das indirekte Linksabbiegen von der Hubertus- in die Pichlmayrstraße fehlen nach wie vor.

OB: Zudem haben wir hunderte von Fahrradabstellanlagen bebaut – größtenteils auch überdacht.
RE: An vielen Stellen sind die Abstellanlagen überfüllt. Innerhalb von fünf Jahren wurden 2,5% der Anlagen überdacht. Im Radentscheid ist vorgesehen, die Hälfte zu überdachen. Wenn man in diesem Tempo weiterbaut, schafft man das Ziel in genau 100 Jahren. Die drei vorhandenen Überdachungen wurden nur deshalb gebaut, weil es zufällig ein Förderprogramm gab. Gerne hätten wir auch gewusst, warum es die Stadt nicht schafft, einen Stadtratsbeschluss von 2020 für neue Abstellanlagen am Bahnhof umzusetzen.

OB: Nicht vergesssen darf man auch die Markierungsarbeiten, wie beispielsweise Piktogrammketten.
RE: Solche auf die Fahrbahn gemalten Fahrradsymbole sind reine Notlösungen, wenn kein Platz für Radverkehrsanlagen vorhanden ist. Die Symbole sind oft schlecht erkennbar, weil es an der Wartung fehlt. In vielen großen Straßen könnte man durch die Abmarkierung von Radfahrstreifen schnell und günstig echte Verbesserungen für den Radverkehr schaffen. Das lehnt die Stadt ab, weil dann weniger Platz für den Kfz-Verkehr übrig wäre.

OB: Seit Ende 2024 gibt es (..) zwei Verkehrsplaner (…). Personell haben wir also aufgestockt.
RE: Fast fünf Jahre nach dem Beschluss zur Übernahme des Radentscheids soll es nun mehr Mitarbeiter geben. Es gab aber auch Abgänge in die Rente. Im Fahrradbeirat hören wir jedes Mal, dass viele Dinge aufgrund des akuten Personalmangels liegen bleiben müssen. Es fehlt hinten und vorne an Mitarbeitern. Für die Umsetzung des Radentscheids sind jetzt weniger die Verkehrsplaner gefragt, sondern die Mitarbeiter des Tiefbauamts, welche die die Einzelmaßnahmen projektieren, ausschreiben und betreuen. Wir haben den OB schon in 2020 aufgefordert, das nötige Personal einzustellen. Das hat er abgelehnt.

OB: (zur Frage, warum sich die Stadt nicht am Förderprogramm des Bundes mit 80% Förderung beteiligt hat): Das ist damals an dem engen Zeitplan gescheitert – von der Veröffentlichung des Förderprogramms bis zu den fertigen Planungen, um die Fördergelder abzurufen.
RE: Die Bedingungen des Förderprogramms waren für alle gleich, andere Städte haben sich die Gelegenheit jedoch nicht entgehen lassen. Es wurden über 1000 Projekte in ganz Deutschland gefördert, von der Abstellanlage bis hin zu komplett neuen Fahrradbrücken. Das Programm war unbürokratisch angelegt mit einfachem Förderantrag und garantierter Fördermittelzusage innerhalb eines Monats. Es wurden auch externe Planungsleistungen und Grunderwerb gefördert. Man hätte sich damit den Umbau der Innsbrucker Straße weitgehend finanzieren lassen können. Die Stadt hat aber nicht einmal die Förderung von Abstellanlagen beantragt. Wir wurden sogar von der Verwaltung explizit aufgefordert, keine Maßnahmen-Vorschläge für das Förderprogramm zu machen.

OB: (zur Frage, Vorhaben ohne bauliche Maßnahmen zu lösen durch Entfall einer Kfz-Spur) Wenn man eine Stelle sperrt, verlagert sich der Verkehr anderswohin. (…) Man muss immer die Konsequenzen berücksichtigen.
RE: Auch hier verweigert der OB die konsequente Umsetzung des Radentscheids. Bereits in der Eingangsfrage des Radentscheids heißt es, dass die Ziele für den Radverkehr vorrangig verfolgt werden sollen, „ggfs. durch Umwidmung von Kfz-Verkehrsflächen“. 
Für die Innstraße hat man extra ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die (Kfz-)Verkehrsqualität bewertet, wenn der Kfz-Verkehr stadtauswärts nur noch über eine Spur abgewickelt wird. Das Ergebnis war Qualitätsstufe „B“, ein besonders guter Wert, der sonst in der Stadt kaum erreicht wird. Trotzdem lehnt man die Anlage von Radfahrstreifen ab. Offenbar soll es weiter ermöglicht werden, dass Autotransporter im absoluten Halteverbot entladen werden können. Ähnlich bei der Äußeren Münchener Straße. Auch hier hat eine Studie ergeben, dass eine Kfz-Spur vom Brückenberg bis Am Gries ausreicht (vom Brückenberg führt ohnehin nur eine Spur geradeaus). Für den Radverkehr wird aber nichts gemacht.

OB: Generell würde ich mir wünschen, dass in der Diskussion weniger aggressiv miteinander umgegangen wird. Die Bereitschaft, dem anderen einen Schritt entgegenzukommen, sollte da sein.
RE: Was er mit „aggressiv“ meint, wissen wir nicht. Wir haben beispielsweise für die Äußere Münchener Straße einen Stufenplan vorgeschlagen, der den Interessen des Kfz-Verkehrs stark entgegenkommt und die vollständige Umsetzung des Radentscheids zeitlich staffelt. Auf diesen Vorschlag haben wir nicht einmal eine Antwort erhalten. Im Laufe der letzten Jahre haben wir uns mehrmals schriftlich wegen der schleppenden Umsetzung an den OB gewandt. (Qualifizierte) Antworten haben wir nie bekommen.

OB: Fast jeder fünfte Rosenheimer ist mit dem Fahrrad unterwegs. Das ist ein guter Wert. Auch wenn wir unser Ziel von einem Radverkehrsanteil von 25 Prozent in dieser Wahlperiode wahrscheinlich nicht mehr ganz schaffen werden.
RE: Wie soll Rosenheim von 2024 bis 2026 von knapp 20% auf 26% (nicht 25%) kommen?

81. Newsletter

Liebe Radfreunde und -freundinnen,

warum demonstrieren wir am Samstag, den 27.09.25?   5 Jahre nach Übernahme der Ziele des Radentscheids für bessere Radwege unternimmt die Stadt immer weniger, um diese Ziele zu erreichen.

Wir wünschen uns:

weniger Großprojekte wie vierspurigen Ausbau von Straßen, welche extrem teuer sind und deshalb nie fertig werden

mehr fahrradfreundliche Umbauten innerstädtischer Straßen in vorhandenem Querschnitt

mehr Verständigung unter den politischen Entscheidern verschiedener Parteien über vorliegende Konzepte, welche ohne massiven finanziellen Einsatz und ohne große Einschränkungen des ruhenden oder fahrenden motorisierten Verkehr realisiert werden können:

– Einbahnstraßenkonzept (vorliegend seit 2023)

– Fahrradstraßenkonzept (vorliegend seit 2023)

Umsetzung von Teilbereichen aus diesen Konzepten, schrittweises Vorgehen,

Verkehrsversuche, wenn man sich nicht sicher ist über die Auswirkungen einer Maßnahme

mehr Personal im Tiefbauamt, um Projekte für den Radverkehr zeitnah planen und umsetzen zu können

Werbung für den Alltags-Radverkehr

mehr überdachte Fahrradstellplätze am Bahnhof nord- und südseitig

mehr überdachte Fahrradstellplätze an Schulen und öffentlichen Gebäuden

Also: Also unbedingt dabei sein, macht Werbung für die Demo und nehmt Eure Kinder und Freunde mit. 10.30 Uhr am Ludwigsplatz. Im Anschluss Austausch bei Jazzklängen von Valentien Preißler & Friends, auch am Ludwigsplatz.

Grüße von Armin Stiegler

Radentscheid Rosenheim

80. Newsletter

Liebe Radfreunde und -freundinnen,

zur Demo am 27.09., 10.30 Uhr am Ludwigsplatz noch zwei organisatorische Hinweise:

1. Wer die Demo fotografisch oder filmisch begleiten kann, möge sich bei mir melden.

2. Da wir einige Ausgaben bestreiten müssen, wären wir dankbar, wenn sich Spender finden würden bzw. Leute, die Spendensammeln gehen würden. Die Spenden sollten eingehen auf das Konto des

ADFC-Kreisverband Rosenheim 
Sparkasse Rosenheim – Bad Aibling
IBAN:  DE14 7115 0000 0000 057570

Stichwort „Spende Radentscheid Rosenheim“

Spendenquittungen verlangt das Finanzamt erst ab einer Höhe von 300 €, wer unter diesem Betrag trotzdem eine Quittung haben möchte, muss auf der Überweisung seinen Namen mit vollständiger Adresse angeben.

3. Wie angekündigt, können Plakate und Flyer ab Mittwoch, 10.09. (übermorgen) bei mir im Büro abgeholt werden: Chiemseestraße 47.

Grüße von Armin Stiegler

79. Newsletter

Liebe Radfreunde und -freundinnen,

Der Termin steht, die Demo ist angemeldet und bestätigt. Wir freuen uns auf eine Super- Demo, ein Fest für Radlerinnen und Radler mit und ohne Kinder am Samstag, den 27. September. Los gehts um 10.30 Uhr am Ludwigsplatz in Rosenheim. Kurze Ansprache und Kundgebung, dann fahren wir mit Polizeibegleitung eine Runde durch die Altstadt, mit Hupen, Klingeln und Winken. Es soll Spaß machen: zieht Euch bunt an und fahrt alles auf, was Ihr an Spezialrädern habt, Hochräder, Liegeräder, Cargo-Bikes, Anhänger. Wer Anregungen braucht: https://youtu.be/YlfcJ8-x-N0. Wimpel, Fähnchen und Schilder mit flotten Sprüchen bitte so befestigen, dass nichts passieren kann. Wir wollen laut, bunt und vielfältig auf Radfahrer als Verkehrsteilnehmer aufmerksam machen und den Radentscheid ins Gedächtnis rufen!

Wieder zurück am Ludwigsplatz empfängt uns

Valentin Preißler & friends

mit Jazzklängen ab ca. 12.00 Uhr. Da können wir uns nochmal austauschen und chillen. Vor dem Grünen Markt ist ja die Straße gesperrt: wer einen Imbiss oder Kaffee braucht, kann sich da versorgen.

Also unbedingt dabei sein, macht Werbung und nehmt die Freunde mit. Laßt Euch die Aktion des Monats nicht entgehen!

Wer kann beim Verteilen von Plakaten im A3-Format und Flyern helfen? Ab Mittwoch, 10.09. bei mir im Büro erhältlich – kommt gerne vorbei: Chiemseestraße 47, 83022 Rosenheim, (8.00 – 13.30 Uhr, 14.30 bis 18.30 Uhr, 08031 – 12559).

Liebe Grüße,

Armin Stiegler

78. Newsletter

Liebe Radfreunde und -freundinnen,

wir müssen wieder aktiv werden! Jetzt sind schon gut fünf Jahre um, seit wir den Radentscheid angestoßen haben, und seit die Stadt unsere Ziele übernommen und beschlossen hat. Anfangs war tatsächlich eine gewisse Aufbruchstimmung bei Stadtrat und Verwaltung festzustellen. Zahlreiche Planungen wurden in den regelmäßigen Sitzungen des Fahrradbeirats besprochen, und manches wurde tatsächlich umgesetzt. Vieles wurde aber auch liegen gelassen und von Mal zu Mal verschoben. Immer mehr müssen wir konstatieren, dass die Sicherheit der Radfahrenden auf Rosenheims Straßen keine Priorität hat. Bezeichnend dafür ist z.B. das letzte Protokoll des Fahrradbeirats, in welchem bei keinem einzigen Punkt Fortschritte erkennbar sind.

Um der zunehmenden Frustration etwas entgegen zu setzen, wollen wir mal wieder eine große Radl-Demo veranstalten. Am 27. September wollen wir eine Kidical Mass stattfinden lassen. Diesmal soll es besonders bunt werden. Es geht darum zu zeigen, wieviele wir sind, und es soll Spaß machen. Zeigen wir, dass Fahrradfahren nicht nur einfach, effektiv und gesund, sondern vielfältig und kommunikativ ist und Freude macht. Wir wollen keine verbissene Demo mit Sprechchören o.ä., sondern ein möglichst farbiges Bild an Fortbewegungsmitteln, welches man gerne anschaut, und an dem man sich gerne beteiligt. Dazu versuchen wir, Fahrer mit historischen Rädern, selbstgebauten Spezialrädern und Gaukler zum Mitmachen zu bewegen. Plakate und bunte Accessoires sollen dabei sein, wenn auch fest mit dem Gefährt verbunden. Und natürlich viele Kinder und Jungendliche! Sogar die Polizei fährt mit. Nach der Rundfahrt können wir noch bei jazziger Musik chillen.

Merkt Euch schon mal den Samstag, den 27.09.25 um 10.30 Uhr am Ludwigsplatz vor. Auch der ADFC und der VCD Verkehrsclub Deutschland werden sich beteiligen. Wer noch weitere Unterstützerkreise auftun kann, möge aktiv werden. Zur Planung der Aktion lade ich alle Interessierten ein in die Räume der Bürgerstiftung, Königstraße 7b am Montag, den 1.9. um 19.00 Uhr. Es geht darum, Ideen zu sammeln, wie die Demo möglichst breitenwirksam und erfolgreich werden kann.

Am 8. März 2026 findet die Kommunalwahl in Rosenheim statt. Bringen wir uns in Erinnerung mit einer positiven Aktion und einem guten Gemeinschaftserlebnis!

Liebe Grüße,

Armin Stiegler

77. Newsletter

Liebe Radfreunde und -freundinnen,

Sicherer Schulweg mit dem Radl-Schulbus

Am Montag, den 14.07.25 findet um 19.00 Uhr im Stellwerk 18, Eduard-Rüber-Straße 7, eine Info-Veranstaltung zum Thema „Radl-Schulbus“ statt. Ein Radl-Schulbus ist eine organisierte Fahrradgemeinschaft, bei der Kinder gemeinsam mit erwachsenen Begleitpersonen auf festgelegten Routen sicher zur Schule fahren. Referenten sind Dr. Markus Büchler, verkehrspolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag , sowie Janine Rattermann, Initiatorin des Radl- Schulbus in Bad Endorf mit einem Erfahrungsbericht. Nähere Infos siehe hier.

Des weiteren habe ich jetzt begonnen, die Protokolle zu den Sitzungen des Fahrradbeirats auf unsere Homepage zu stellen. Geplant ist auch, die interaktive Karte „hier tut sich was“ zu aktualisieren und mit den betreffenden Protokollen zu verlinken. Damit kann dann künftig nachvollzogen werden, was wie lange bis zur Umsetzung gedauert hat, bzw. was aus welchen Gründen abgelehnt wurde, und wie lange man schon auf die eine oder andere Maßnahme wartet. Freilich ist dies eine Herkulesarbeit, welche sicher eine geraume Zeit in Anspruch nehmen wird, bis alles eingestellt und verlinkt ist. Ich gebe mir Mühe.

Liebe Grüße,

Armin Stiegler

74. Newsletter

Liebe Radfreunde und -freundinnen,

Stattliche 29 Teilnehmer fanden sich am heutigen Montag um 15.00 Uhr am Ludwigsplatz ein, um mittels einer Poolnudel-Demo für den vorgeschriebenen 1,5 m – Abstand zu werben. Eine halbe Stunde brauchte es für Präparation der Räder und die Einweisung, bis sich der Zug in Bewegung setzte und eine Stunde lang die Strecken Innstraße, Kaiser- und Ebersberger Straße mehrmals abzufahren.

Nicht beabsichtigt, aber nach Vorschrift des Ordnungsamtes, mussten wir im Pulk fahren, vorne und hinten von Polizeifahrzeugen und Blaulicht eskortiert. Damit entfiel leider der eigentliche Witz der Aktion, nämlich eine Begegnung von normalen Verkehrsteilnehmern und Poolnudel-Fahrenden, die nach unserer Vorstellung in Zweiergruppen, auch in Gegenrichtung, zirkulieren sollten. Die Polizeifahrzeuge haben genau dies verhindert. Vielleicht war die Anordnung aber auch einer besonderen Vorsicht nach dem jüngsten Anschlag in München geschuldet.

Trotzdem ein herzliches Dankeschön an Andreas van Eyken für die Organisation und allen Teilnehmenden der Aktion, welche eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises Verkehr der GRÜNEN, des ADFCs und des Radentscheids war. Trotz nachmittäglicher Stunde (Arbeitszeit) und schattigen 1° C Temperatur zeigte sich eine große Entschlossenheit, für bessere Rahmenbedingungen des Radverkehrs einzutreten.

Armin Stiegler

72. Newsletter

Poolnudel

Liebe Radfreunde und -freundinnen,

leider muss man es so sagen: der Radentscheid tritt auf der Stelle, nicht in die Pedale. Es fehlt der politische Wille, etwas zu verändern. Das Auto steht nach wie vor an erster Stelle der Prioritäten für Stadtverwaltung und der Mehrheit des Stadtrats.

Nächstes Jahr findet bereits die zweite Bereisung durch die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern (AGFK) statt. Dabei wird festgestellt, ob Rosenheim nach vier Jahren genügend Fortschritte gemacht hat, um eine Auszeichnung als „fahrradfreundliche Kommune“ verliehen zu bekommen. Mangels Umsetzung von konkreten Maßnahmen wird nun nochmals ein Verkehrsgutachten beauftragt, um wenigstens ein Radverkehrskonzept aufweisen zu können. Dabei haben wir bereits mehrere Gutachten, man müsste sie nur zur Realisierung bringen.

Für alle, die sich mal wieder für eine konkrete Aktion einbringen wollen, sei folgender Aufruf platziert:

Mit einer Poolnudelaktion wollen wir darauf hinweisen, dass ein Überholen von Radfahrenden nur mit einem 1,5 m – Abstand innerorts erlaubt ist. Geplant ist für Montag, den 17. Februar 2025 eine Radl-Demo zwischen 15.00 Uhr und 17.00 Uhr. Treffpunkt voraussichtlich 14.30 Uhr Ludwigsplatz. Als wichtigstes Utensil ist eine Poolnudel mitzubringen, am besten noch mit einem Schild an der Nudel, am Fahrrad oder am Rücken mit der Info „1,5 m Abstand“, „mehr Platz fürs Rad“ oder ähnlich.

Bitte meldet Euch vorab bei Kay Paulick (www.kaypaulick.de), damit wir den Ablauf besser planen können (Ihr dürft aber auch gerne unangemeldet kommen). Nähere Infos schicke ich mit dem nächsten Newsletter.

Schöne Grüße,

Armin Stiegler

für den Radentscheid Rosenheim