29. Newsletter

Liebe Radfreundinnen und Radfreunde,

endlich gibt es wieder Infos. Freilich sind auch wir von der Corona-Pandemie ziemlich ausgebremst: unseren Stammtisch kann es bis auf weiteres nicht geben, und unsere wöchentlichen Arbeitstreffen im kleinen Kreis tagen per Videokonferenz, alles ein bisschen mühsamer als gewohnt. Auch die geplante bundesweite kidical mass musste abgesagt werden.

Dennoch haben wir die Zeit nach der Zustimmung des Stadtrats zu den Zielen des Radentscheids genutzt, fleißig Anregungen gesammelt und Vorschläge für kurzfristig realisierbare Maßnahmen aufgelistet und dem Tiefbauamt am 1. April (kein Scherz) übergeben. Auch wenn dies noch keine vollständige Liste sein kann, so dürfte das Tiefbauamt mit diesen Maßnahmen erst mal gut beschäftigt sein:
9 Vorschläge zu Ampelschaltungen
8 Vorschläge zu Beschilderung und Markierung
4 Vorschläge zu Aufstellbereichen an Kreuzungen
7 Vorschläge zu Radfahr- und Schutzstreifen
3 Vorschläge zu Einbahnstraßen in beiden Richtungen für Radfahrer freizugeben
5 Vorschläge zu Verbesserungen von Oberflächen und Abfahrten von Gewässerdeichen.

Interessierte können sich die Liste und die zugehörige Karte herunterladen: unter dem Reiter „Mitmachen“ findet Ihr die downloads. Auch das Protokoll des ersten Treffens von uns mit dem Tiefbauamt am 9.3.20 findet Ihr hier. Zusätzlich gibt es es eine Zusammenstellung von 22 Situationen in der Innenstadt, wo wir uns das Einrichten zusätzlicher Radabstellmöglichkeiten vorstellen könnten. Allein mit diesen unvollständigen Vorschlägen könnten schon über 500 weitere Fahrradständer installiert werden.

Die Kombination von Pandemie und den Stadtratswahlen erzwingt derzeit eine gewisse Pause bei der weiteren Bearbeitung durch die Stadt. So ist aktuell der Fahrradbeirat noch nicht installiert, und der Antrag auf Beitritt zur AGFK (Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V.) unseres Wissens noch nicht gestellt.

Auch ein neuer Radverkehrsbeauftragter für Rosenheim ist noch nicht verpflichtet. Dieser soll eine Brückenfunktion zwischen Bürgern und Verwaltung einnehmen, Kampagnen für das Radfahren auf die Beine stellen und eine eigene Rubrik der städtischen Homepage pflegen. Die Stadt möchte diese Stelle ehrenamtlich besetzt wissen, was wir aber ablehnen. Nach unserer Auffassung sind die Aufgaben so umfänglich, dass dafür eine besoldete Stelle geschaffen werden muss. Ein Ehrenamt kann dies nicht leisten.

Die jüngsten Meldungen sind leider gar nicht erfreulich. Der Stadtrat, jetzt „Pandemierat“, hat eine Haushaltssperre für dieses Jahr beschlossen. Das heißt, dass alle Maßnahmen, die noch nicht beschlossen sind und nicht unentbehrlich für das städtische Gemeinwesen, keine Chance auf Finanzierung haben. Natürlich können Anmeldungen für das nächste Jahr vorgenommen werden, ob diese jedoch realisiert werden können, bleibt fraglich. Zur Bewältigung der Corona-Krise werden die städtischen Ausgaben erhöht werden müssen, während Einnahmen aus der Gewerbesteuer wegbrechen. Wann sich die Situation erholt, vermag heute niemand vorherzusehen.

Trotzdem machen wir weiter. Früher oder später sind unsere Beiträge zur Verkehrswende unentbehrlich. Unsere nächsten Ziele sind, das Radverkehrsnetz der ganzen Stadt dichter zu knüpfen und alle Straßen sicherer für Radfahrer*innen zu gestalten. Daran arbeiten wir weiter und hoffen, dank der guten Vorarbeit unsere Ziele nach der Krise umso schneller verwirklichen zu können.

Bis dahin lasst Euch den Frühling nicht vermiesen, sondern genießt das Radfahren im Frühling! Der ausgedünnte Autoverkehr hat ja sein Gutes. Radlfahren als Tip zum Gesundbleiben!

Alles Gute,
Armin Stiegler

für den Radentscheid Rosenheim

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