Liebe Radfreundinnen und Radfreunde,
zögerlich fielen die letzten Beschlüsse im Verkehrsausschuss aus:
Eine umfangreiche Tagesordnung zur Umsetzung des Radentscheids lag am vergangenen Donnerstag den Mitgliedern des Verkehrsausschusses zur Entscheidung vor. Immerhin waren bereits fünf Treffen des Fahrradbeirats vorausgegangen, deren Ergebnisse und Vorschläge nun vorangebracht werden sollten. Obwohl die Grundstimmung dem Radentscheid gegenüber durchaus positiv war, wurde die Mehrheit der Anträge verschoben, wenn auch nicht abglelehnt. Immerhin wurden vier Maßnahmen beschlossen: Über die Vorschläge zur Aufstellung zusätzlicher Fahrradstellplätze war man sich schnell einig.
In der Kaiserstraße zwischen Ludwigsplatz und Am Salzstadel wird ein Schutzstreifen stadtauswärts eingerichtet, wofür 7 Längsparker aufgelöst werden. Die Gießereistraße erhält eine kombinierte Bus-Fahrradspur in Richtung Kufsteiner Straße bei bestehendem Schutzstreifen Richtung Bahnhof. Auch hier müssen eine ganze Reihe von Längsparkern weichen. In der Brianconstraße werden nächsten Sommer auf beiden Seiten breite Radfahrstreifen auf der Fahrbahn markiert. Als zeitlich befristeter „Verkehrsversuch“ soll dies nächsten Sommer getestet werden.
Tja, und so ähnlich hatten wir uns auch die Innsbrucker Straße vorgestellt (siehe Bild), zumindest als Verkehrsversuch. Die aktuell unhaltbaren Zustände für Radfahrerende und Fußgänger vor der Astrid-Lindgren-Grundschule und entlang der Wohnanlage gegenüber wurden nicht einmal angesprochen! Vielmehr hatte man große Sorge, dass der motorisierte Verkehr Einschränkungen erfahren könnte. Dabei sind die beiden Fahrspuren stadteinwärts an dieser Stelle ohnehin viel zu schmal. Auch in der Äußeren Münchener Straße traute man sich nicht, auf eine der vier Fahrstreifen versuchsweise zu verzichten. Lieber soll von den Anliegern noch mehr Grund erworben werden, als bisher geplant. In der Enzenspergerstraße könnte man heute schon auf einer Seite einen Schutzstreifen errichten. Leider möchte man auch hier auf den Erwerb von Bahngrund warten, was sich wohl noch Jahre hinziehen wird. Im Umfeld des Florians- und Happinger Ausees will man erst die Vorschläge der Bahn für einen kreuzungsfreien Bahnübergang abwarten, bis ein Verkehrskonzept angegangen wird. Dabei wäre es so einfach, mit Tempobeschränkungen auf 30 km/h und/oder Fahrradstraßen die Zubringerstraßen zu den Seen so zu beruhigen, dass der Schleichverkehr zur B15 unattraktiv wird, der Radverkehr sicher vorankommt und auch Spazierengehende sich sicher fühlen, wie Daniela Dieckhoff anschaulich vor Augen führte. Immerhin sollen einige Dinge weiter geprüft werden wie z.B. die Vorschläge des Radentscheids im Bereich der Schlösslstraße zur Schulwegsicherheit und provisorische Verbesserungen in der südlichen Kufsteiner Straße, wo man sich wieder einmal zu einer Ortsbesichtigung durchgerungen hat. Mit der Genossenschaft Hubertusstraße 2 bis 16 soll erst noch eine Lösung für Ausweichparkplätze gesprochen werden, bevor man die öffentlichen Längsparker in der Hubertusstraße zugunsten von breiten Radfahrstreifen auflöst. Bis zur Februarsitzung soll ein aussagekräftiger Maßnahmenplan mit Kosten- und Zeitrahmen für alle Hauptverkehrsstraßen vorgelegt werden. Insgesamt erwarten wir uns aber schon deutlich mehr Mut, den eindeutigen Willen der Bürger, die sich so zahlreich eingebracht haben, umzusetzen. Vor der Wahl gab dafür es ein eindeutiges Votum bei den Parteien – es gibt viel zu tun! Schöne Grüße, Armin Stiegler für den Radentscheid Rosenheim |