Liebe Radfreunde und -freundinnen,
am kommenden Samstag, den 14. Mai, ist der Radentscheid auf dem Max-Josefs-Platz in Rosenheim im Rahmen des „Umwelttags“ mit einem Infostand vertreten. Die jüngste Ausarbeitung eines Konzepts für Fahrradstraßen in Rosenheim kann dabei eingesehen werden. Was ist eine Fahrradstraße? Wo wären sie denkbar? Die Idee dahinter ist, die Hauptverkehrsstraßen durch ein Netz von Fahrrad-Hauptrouten zu ergänzen, auf denen zügig und bequem alle wichtigen Ziele der Stadt erreicht werden können. Vielleicht gelingt uns auf diesem Gebiet ein schnellerer Fortschritt als beim Ausbau der Radverkehrsanlagen an den Hauptverkehrsstraßen.
Es wäre hilfreich, wenn einige von Euch bei der Diskussion und Argumentation am Stand mithelfen könnten. Es geht sicher nicht nur um Fahrradstraßen. Präsenz ist von 10.00 bis 16.00 Uhr. Bitte meldet Euch bei mir, damit wir die zeitliche Abfolge vorab koordinieren können.
Unser langer Anlauf, die Innsbrucker Straße kurzfristig mit einem sehr maßvollen Ausbau für den Radverkehr aufzuwerten, scheint gescheitert. Am Mittwoch hat der Verkehrsausschuss unseren Vorschlag mit 6 : 5 Stimmen abgelehnt und den Vorschlag der Verwaltung für einen 4-spurigen Ausbau gebilligt. Er soll nun bereits in 2024 realisiert werden, was uns eher unwahrscheinlich vorkommt, und hat den großen Pferdefuß, dass der Radverkehr auf der Mangfallbrücke weiterhin auf den schmalen Rad-/Fußweg gedrängt wird. Das größte Nadelöhr wird damit wohl noch viele Jahre bestehen bleiben. Dass für diesen Ausbau der gesamte Baumbestand gegenüber der Astrid-Lindgren-Grundschule gerodet werden muss, ist ein weiterer Wermutstropfen. Eine von der Verwaltung einseitig dargestellte Verkehrssimulation schürte die Angst vor langen Staus für den Kfz-Verkehr.
Kommenden Dienstag, den 10. Mai, findet endlich die Erstbereisung der AGFK statt, der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen. Damit soll der Zustand der Rad-Infrastruktur und die Ausbauziele für Rosenheim festgestellt werden, um später die Fortschritte und ggf. eine Auszeichnung erzielen zu können. Damit wird also auch von außen ein gewisser Erfolgsdruck aufgebaut, der hoffentlich seine Wirkung hat.
Mit viel Mühe ließ sich das Tiefbauamt überzeugen, dass in der südlichen Kufsteiner Straße in einigen der prekären Bereichen mit wenig Aufwand Radfahrstreifen eingerichtet werden können. Nachdem der Verkehrsausschuss im Herbst zugestimmt hat, soll die Ausführung in diesem Frühjahr kommen. Bis jetzt konnte man uns noch keinen konkreten Termin nennen. Wir müssen uns weiter in Geduld üben.
Jetzt noch ein wichtiger Aufruf. Wir Vertreter des Radentscheids (Dirk Langer, Steffen Storandt und ich) sind laufend und intensiv mit den jeweils anstehenden Straßenbauvorhaben beschäftigt und bringen uns im Fahrradbeirat und bei den Parteien ein. Dies bindet so viel Zeit, dass wir uns um Publicity nicht kümmern können. Es wäre gut, wenn sich ein weiterer Zirkel von einigen Interessierten finden würde, der das Thema „Verbesserungen für den Radverkehr“ in der Öffentlichkeit präsent halten könnte, und sich dazu einigermaßen regelmäßig trifft. Verschiedenste Aktionen und Beiträge sind denkbar. Wer sich eine Mitwirkung vorstellen kann, möge sich bei mir melden bzw. kommenden Samstag auf dem Max-Josefs-Platz dazukommen.
Übrigens: Der schreckliche Krieg in der Ukraine ist ein Grund mehr, das Auto stehen zu lassen und sich auf den Sattel zu schwingen.
Alles Gute,
Armin Stiegler
für den Radentscheid Rosenheim