40. Newsletter Radentscheid

Groningen

Liebe Fahrradfreundinnen und -freunde,

oben ein Link zum Fahrradparadies Groningen, obwohl ich nicht recht weiß, ob das motivierend oder demotivierend ist. Warum geht das bei uns nicht?

Unsere Freude über den ersten Pop-up-Radweg in Rosenheim Ende Mai hielt nicht lange, wie Ihr wisst. Ein paar Tage nach Einrichtung erfuhren wir von der Presse, dass unser Oberbürgermeister den Abbruch des Verkehrsversuches angeordnet hat. Wir haben die Lage gleichentags noch zwischen 16.00 und 17.30 Uhr begutachtet und festgestellt, dass es keine außergewöhnlichen Staus gab, wohl aber einige ungeduldige Auto- und Busfahrer, die den Radfahrstreifen regelwidrig befahren haben. Die Folge war natürlich eine Verunsicherung und Gefährdung der Radfahrenden. Unser sofortiger Brief an den OB, mittels Aufstellung von Sicherheitsbaken das Befahren durch Kfz zu verhindern, zeigte keine Wirkung. Zu bemängeln ist natürlich auch, dass die Maßnahme weder angekündigt, noch gut beschildert war.

Eigentlich wollten wir einen Pop-up-Radweg in der Innsbrucker Straße, womit wir allerdings im Verkehrsausschuss gescheitert sind. So nahmen wir wenigstens den Vorschlag der Verwaltung, es in der Brianconstraße zu versuchen, gerne an. Leider haben wir dabei zu wenig bedacht, dass die vorhandenen Rad- und Fußwege in diesem Abschnitt zwar nicht ausreichend breit sind, aber im Verhältnis zu vielen anderen Strecken in der Stadt relativ gut dimensioniert sind.

Auch bei anderen geplanten und sogar beschlossenen Maßnahmen geht es kaum voran. Die Beschilderung der Kastenauer Straße zwischen Ortsschild und Moosbachstraße mit Tempo 50 ist immer noch nicht umgesetzt, vielleicht dann bis zur nächsten Badesaison. Die Klepperstraße soll im Bereich des Bahnhof-Zugangs auf Tempo 30 beschildert werden, leider immer noch Fehlanzeige. Die Umwidmung von Längsparkern in der Gießereistraße zu einer gemeinsamen Bus-/Radspur stockt, der versprochene Schutzstreifen in der Kaiserstraße soll jetzt „demnächst“ kommen.

Offenbar ist es wirklich so, dass unser Tiefbauamt deutlich unterbesetzt ist, und der Baubetriebshof sich schwer tut, selbst einfachste Maßnahmen in seinen Routineplan einzufügen.

Mit Spannung erwarten wir die umfangreichen Vorschläge von stadt+plan / Paul Bickelbacher zur Umsetzung des Radentscheids, welche nun Ende Oktober offiziell vorgestellt werden sollen. Sie sollen eine Richtschnur sein, nach welcher die Radverkehrsanlagen Stück für Stück auf Vordermann gebracht werden sollen. Offensichtlich kommt man langsam zu der Erkenntnis, dass jetzt bald Substantielles geschehen muss, denn es wird überlegt, jedes Jahr ein Budget dafür bereitzustellen.

Unser zweites Treffen mit den Spitzen der Stadtratsfraktionen verlief kürzlich äußerst positiv. Man hat sich gemeinsam dafür ausgesprochen, die Innsbrucker Straße umzubauen, um Radfahrstreifen auf der Fahrbahn zu ermöglichen. Anstelle von 4 zu schmalen Kfz-Spuren soll es dann abschnittsweise nur noch zwei ordentlich breite Spuren geben. Wenn man damit in das neue Bundes-Förderprogramm kommt, muss die Maßnahme bis Ende 2023 abgeschlossen sein und wird mit 80 % gefördert. Allerdings sind da vorher noch ein paar Hürden zu nehmen.

Und jetzt wollen wir endlich auch den Stammtisch wieder aufleben lassen. Alle Interessierten sind eingeladen, am Donnerstag, den 19. August um 19.00 Uhr in die Vetternwirtschaft, Oberaustraße 2, zu kommen. Wir können uns entspannt austauschen und eine Kleinigkeit konsumieren.

Auf zwei offene Stellen möchte ich noch hinweisen: Wie Ihr sicher gehört habt, hat Eva-Maria Mayr ihr Ehrenamt als Fahrradbeauftragte aufgegeben. Die Stelle soll neu ausgeschrieben werden. Wer sich berufen fühlt, eine moderierende und für das Fahrrad werbende Funktion auszuüben, kann sich bei uns oder bei der Stadt melden. Auch der ADFC ist auf der Suche nach einem/einer neuen Vorsitzenden: http://www.adfc-rosenheim.de.

Eine schöne Ferienzeit wünscht

Armin Stiegler

für den Radentscheid Rosenheim

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